Karies, Zahnbeläge und das Dilemma mit der Zuckeraufnahme


Immer wieder auftretende Beschwerden, ohne die klare Ursache zu finden,ist gerade für Sportler eine oft frustrierende Angelegenheit. Nicht selten liegen bereits lange Odysseen hinter den Betroffenden. Was in solchen Situationen sehr selten vorkommt, ist der Gang zum Zahnarzt. Oftmals nicht vorstellbar, aber es gibt Zusammenhänge zwischen Beschwerden im Zahn- Mund- und Kieferbereich und anderen Körperregionen.
Im Jahr 2015 untersuchte eine Studie die Zahngesundheit einiger Fußballspieler aus der englischen Premier League. 187 Spieler wurden untersucht, davon hatten 53% dentale Erosionen, 37% Karies und 5% litten an einer Parodontitis. Hauptursache dafür war der häufige Verzehr von zuckerhaltigen Softdrinks.
Ebenfalls ergab diese Studie, dass unter den Sportlern oftmals eine schlechte oder zumindest nicht optimale Mundhygiene vorliegt. Das liegt zum einen daran, dass die Mundhygiene mit Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide häufig nicht ausreichend ist. Das trifft ebenfalls für jeden Nichtsportler und Nichtfussballer zu.
Zum anderen werden die Auswirkungen durch den Konsum von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln während des Sports verstärkt.

Zahnbeläge und Karies – wie sie entstehen

Das Anlösen der Zahnsubstanz durch Säure sorgt für die Bildung von Karies. Werden Kohlenhydrate durch Bakterien in der Mundhöhle verstoffwechselt, entsteht diese Säure. Das heißt im Klartext, je öfter wir Kohlenhydrate im Mund haben, desto mehr werden sie verstoffwechselt und die Säure wird gebildet. Werden die Zähne nicht sorgfältig geputzt, kommt es zur Bildung von Zahnbelägen.
Die Beläge haften an der Oberfläche des Zahnes, werden durch Substanzen im Speichel mineralisiert. Das hat zur Folge, dass die Beläge fest werden und noch besser am Zahn haften.
Zunächst kommt es zum Zahnfleischbluten, langfristig kann sich daraus eine Parodontitis mit Zahnlockerungen entwickeln. (Parodontitis – Entzündung des Gewebes, das die Zähne im Kieferknochen festhält.)

Es mag komisch wirken, aber für die Zähne ist es beispielsweise besser, eine Tafel Schokolade auf einmal zu essen, (einmalige Säurebildung), als über den Tag verteilt immer wieder eine Rippe

Ein Mittelweg aus zahnmedizinischer Sicht

Die Kariesaktivität in der Mundhöhle ist abhängig vom Vorhandensein von Kohlenhydraten, vor allem Zucker. Somit ist nicht die Menge der Zuckeraufnahme entscheidend, sondern wie oft Zucker konsumiert wird. Es mag komisch wirken, aber für die Zähne ist es beispielsweise besser, eine Tafel Schokolade auf einmal zu essen, (einmalige Säurebildung), als über den Tag verteilt immer wieder eine Rippe, da dann die Säurebildung und Kariesentstehung den ganzen Tag über stattfindet.
Zuckerhaltige Sportgetränke, Riegel und Gels erscheinen als schnelle Energiequelle sinnvoll. Aus der zahnmedizinischen Sicht sollten möglichst viele dieser Energiequellen auf einmal konsumiert werden. Aus sportphysiologischer Sicht sollte dem Körper während der gesamten sportlichen Betätigung ausreichend Energie zugeführt werden.
Schwierige Situation, hier gilt es, einen guten Mittelweg zu finden. Es ist empfehlenswert, immer im Hinterkopf zu haben, dass die Energiezufuhr auf möglichst wenige Male reduziert werden sollte.

Empfehlungen zur häuslichen Mundhygiene

Die Zahnpflege bei Erwachsenen sollte zu Hause mindestens zweimal am Tag erfolgen ( früh und abends). Nach Möglichkeit sollte die Zahnpflege auch noch mal nach dem Mittagessen durchgeführt werden.
Zur täglichen Zahnpflege gehören das Putzen mit der Zahnbürste und Zahnpasta, sowie die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/ oder mit Zahnzwischenraumbürsten.
Die Zahnpasta sollte Fluorid enthalten. Eine elektrische Zahnbürste erzielt bessere Ergebnisse als eine Handzahnbürste.
Im Falle von Zahnersatz, wie z. B. Brücken, sollten diese Bereiche noch einmal speziell mit einer Munddusche gereinigt werden, da die Zahnbürste die schwer zugänglichen Bereiche bei Brückengliedern nur unzureichend reinigen kann.

Prophylaxe beim Zahnarzt

Empfohlen wird, zweimal im Jahr zur Vorsorge und zur professionellen Zahnreinigung zum Zahnarzt zu gehen. Dabei wird auch die Kontrolluntersuchung durch den Zahnarzt durchgeführt. Eine speziell ausgebildete Mitarbeiterin sollte die professionelle Zahnreinigung vornehmen. Verfärbungen und Beläge werden entfernt, im Anschluss wird ein Schutzlack zur Stärkung der Zahnsubstanz aufgetragen.
Wenn der Wunsch besteht, können auch Verbesserungsvorschläge zur Mundhygiene oder Putzdemonstrationen anhand eines Zahnmodelles zusammen mit dem Patienten besprochen werden.

Zahnarzt-Tipp: > Professionelle Zahnreinigung beugt vor

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Bildquelle: emyzario / Pixabay