Zähneputzen und die Zahnpflege – Zahnpflege für Pflegebedürftige und Protesen
Das Zähneputzen und die Zahnpflege gehört für die meisten von uns zum täglichen Ablauf, wie Essen und Trinken. Vergessen wir das Zähneputzen mal, überkommt uns meist das schlechte Gewissen. Auch unsere Kinder machen wir schon früh mit der Zahnpflege vertraut. Aber wer von uns macht sich darüber Gedanken, wie es Menschen mit der Mund- und Zahnhygiene handhaben, die gesundheitlich in ihrer Mobilität eingeschränkt oder gar schwerbehindert sind? Die Wenigsten von uns, es sei denn, jemand in unserem näheren Umfeld ist davon betroffen.
In Deutschland ist schätzungsweise jeder zwölfte Einwohner schwerbehindert, mehr als die Hälfte sind über 65 Jahre alt. Erschreckende Zahlen, denn dazu kommen noch über zwei Millionen Pflegebedürftige und mehr als eine Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Diese Menschen sind stark in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, selbständige Zahnpflege ist meist kaum bis gar nicht mehr möglich. Diese Personen sind auf die Hilfe von Angehörigen oder Pflegepersonal angewiesen, denn nur einen gründliche Mundhygiene verhindert zum einen Zahnverlust, beugt aber auch Folgekrankheiten vor. Mit zunehmendem Alter lässt die Geschicklichkeit nach, die Sehkraft nimmt ab. Ebenfalls sind ältere Menschen oftmals nicht in der Lage, Beläge zu erkennen.
Zahnersatz braucht eine intensive Reinigung
Durch die abnehmende Bewegungsfreiheit ist es für ältere Patienten oftmals fast unmöglich, Zähne, Implantate, Brücken und auch herausnehmbaren Zahnersatz ausnehmend zu reinigen. Gerade aber der Zahnersatz braucht eine intensive und regelmäßige Reinigung und Pflege. Die Mundhygiene bleibt oftmals einfach mit zunehmendem Alter und Einschränkungen auf der Strecke. Dabei gibt es die einfache Regel: zwei Mal täglich die Zähne und den Zahnersatz gründlich mit der Zahnbürste reinigen. Die Zahnzwischenräume sollten ein Mal täglich gereinigt werden. Hierzu bieten sich spezielle Bürsten für die Zahnzwischenräume an, ebenso aber die klassische Zahnseide, um die Zwischenräume von Belägen zu befreien.
Empfehlenswert ist eine fluoridhaltige Zahnpasta, die Reinigung sollte eine gewissen Zeit in Anspruch nehmen. Ältere Menschen können das Zähneputzen im Sitzen durchführen. Wenn die Geschicklichkeit abgenommen hat, kann man die Griffe individuell gestalten, um das Zähneputzen etwas zu erleichtern. Ein aufgesteckter Tennisball etwa sorgt für einen besseren Halt der Zahnbürste, aber auch elektrische Zahnbürsten sind sehr zu empfehlen. Personen, die manuell eingeschränkt sind oder Patienten, die sich kaum noch bewegen können, ist es ratsam, eine Pflegekraft oder Angehörige als Unterstützung mit einzubeziehen.
Die Vorsorge ist wichtig, nach Möglichkeit alle sechs Monate. Auch mit Zahnersatz ist und bleibt sie kostenfrei.
Bei herausnehmbaren Vollprothesen sieht Hygiene und Pflege ähnlich aus.
- Die Prothese nach jedem Essen herausnehmen und unter fließendem Wasser reinigen.
- 2x am Tag muss die Prothese gründlich geputzt werden. Es gibt spezielle Prothesenbürsten, die schwer zugängliche Stellen erreichen. Zahnpasta für Prothese verwenden, denn diese enthalten schonende Schleifkörper. Sie bewirken, dass die Oberfläche der Prothese nicht aufgeraut wird. Hierbei ist außerdem wichtig, gerade die unteren Flächen, die auf dem Gaumen und dem Zahnfleischkamm aufliegen, besonders gründlich zu putzen.
- Das Zahnfleisch sollte bei Patienten, die eine Vollprothese tragen, täglich mit einer weichen Zahnbürste gereinigt und massiert werden. Da die Prothese die Mundschleimhaut ständig bedeckt, wird die natürliche Selbstreinigung durch den Speichel und die Zunge verhindert. Dadurch kann die Mundschleimhaut anfälliger für Entzündungen sein.
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